“Die endlose Expansion muss gestoppt werden”, sagt ein Ibiza-Kenner von Partyreisen.
Ibiza ist eine Urlaubslegende, mit Bettenbunkern, VIP-Partys und Hippie-Vibe. Langsam aber sicher setzt der Tourismus wieder ein. Doch wie geht die Reise weiter? Ein deutscher Inselspezialist teilt seine Eindrücke, aber auch seine Bedenken.
“Das endlose Wachstum muss gestoppt werden”, sagt ein Ibiza-Experte.
Am 10. Juni wird es eine partielle Sonnenfinsternis geben.
Andreas Simon war 16 Jahre alt, als er Ibiza zum ersten Mal besuchte und sich in die Insel verliebte. Ibiza ist eine facettenreiche Insel mit rauschenden Partys, ruhigen Buchten, kleinen Dörfern und grünen Hügeln. Doch die Insel lässt nicht nur die Corona-Situation hinter sich.
Simon, der 1996 von der Schwäbischen Alb ausgewandert ist, weiß, dass “die meisten Menschen direkt oder indirekt vom Tourismus leben.” Im “Standby-Modus” beschreibt er sich als Videoproduzent, Grafikdesigner und DJ. Im Interview mit dpa-Themendienst spricht er über die Corona-Situation und gibt seine Sicht auf die touristische Entwicklung wieder.
Wie groß wird der Anteil der Menschen sein, die die Krise überleben?
Simon: Die großen Hotels und Reiseveranstalter konnten bisher überleben, weil sie über erhebliche Reserven verfügen. Alles, was nicht ganz so groß ist – von denen werden maximal 30 Prozent überleben, mehr nicht.
Wie lautet Ihre Prognose für die nahe Zukunft?
Simon: Ibiza gilt im Moment als sicheres Reiseziel, die Zahl der Einbrüche ist gering. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Insel spätestens Ende August wieder geschlossen wird. Das bedeutet, dass dann die Inzidenzzahlen wieder ansteigen und es neue Einreisebeschränkungen geben wird. Wenn Menschen aus der ganzen Welt kommen, sind wir ein Hotspot für alle Varianten des Virus.
Vor Corona war Ibiza bekannt für Massenveranstaltungen in den großen Clubs. Wird die Partyinsel in dieser Saison ein Comeback feiern?
Simon: Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich gesagt: Die Clubs werden dieses Jahr garantiert nicht öffnen. Jetzt findet ein Umdenken statt. Endlich hat auch die Regierung begriffen, dass die Leute sich das Feiern nicht verbieten lassen wollen und dass es viel besser ist, einen begrenzten Raum wie eine Disco zu kontrollieren – statt unkontrollierte Partys in Beach Clubs, Parks, Privathäusern. Grundlegend für die Eröffnungen sind zwei Generalproben im Frühsommer. Ob und wann die Clubs letztlich öffnen, hängt davon ab, wie schnell die Ergebnisse vorliegen.
Hat Corona auch eine reinigende Wirkung gehabt?
Simon: Auf Ibiza war alles sozusagen ein No-Brainer. Die Leute kamen trotzdem. Wie es weitergeht… Das ist eine kurze Zusammenfassung. Lesen Sie eine weitere Nachricht.